Jetzt habe ich erstmal 2 Wochen Ferien. Ich bin auch sehr froh darum. Manche dieser Kinder bringen mich wirklich bis an meine Grenzen. Ich muß bei einigen wirklich aufpassen, daß ich nicht irgendwann wirklich ausflippe. Heute waren "nur" 8 Kinder da und 2 Betreuer. 6 Kinder davon sind aber ganze spezielle Pflegefälle. Mit Mühe und Not habe ich eine Keilerei verhindern können. Die andere Betreuerin (Lehrerin) hat in der Zeit den Rest in Schach gehalten. So langsam kann ich Lehrer gut verstehen, die einen Burn Out kriegen. Das kann man nicht jeden Tag durchstehen. Als ich den Kindern dann schöne Ferien gewünscht habe, fragte mich eine, ob sie (die Kinder) denn vermissen würde, in den Ferien. Da war ich ganz schön in der Klemme. Eigentlich wollte ich sagen, "Wenn Ihr ruhiger und braver wäret, dann sicherlich, aber bei eurem Benehmen, vermisse ich Euch nicht." Ich habe mich dann damit herausgerettet, daß ich dem Mädchen, die wirklich lieb ist, gesagt habe, daß ich sie (das Mädchen) auf jeden Fall vermissen werde. Habe ich noch nicht einmal mit gelogen. Aber es war doch eine komische Situation. Die Lehrerin konnte sich allerdings ein Grinsen nicht verkneifen. Sie wußte glaube ich genau, was ich eigentlich sagen wollte. Stand mir irgendwie auf der Stirn.

Heute ist mein letzter Schultag vor den Ferien. Ich bin ja richtig gespannt, was mich heute wieder erwartet. Werde später Berichten.

Gestern abend habe ich ZDF noch eine Reportage gesehen. Dort ging es um Vierklässler, die vor dem Schulwechsel stehen. Gut, der Bericht war sicherlich nicht sehr repräsentativ. Er war aus Bayern bzw. München. Die sind ja eh anders als andere, aber was mich erschreckt hat ist, unter welchem Druck die Kleinen dort stehen. Hauptschule zählt nichts. Realschule wird mit Zähneknirschen betrachtet. Gymnasium ist das Optimale. Die Kinder stehen unter solch einem Druck, den sie sich 1. selbst machen und 2. zum Teil von den Eltern bekommen, das sie in Arbeiten oftmals dem berühmten Blackout haben. Da ist eine Mutter, die steht in der Schule auf der Matte, nur weil das Kind eine 3 geschrieben hat. Das Kind muß bis 22h lernen, hat keine Freizeit mehr, und morgens beim Frühstück liegt schon wieder das Schulheft neben ihr. Sorry, aber dafür habe ich dann auch kein Verständnis mehr. Kinder müssen auch Freiraum haben zu Spielen. Vielleicht ist es einigen Eltern ja entgangen, aber auch ein Hauptschüler kann Abitur machen.
Da verstehe noch einer die Welt.